Hinweise zu mobilen elektrischen Heizgeräten
Aufgrund der stark gestiegenen Kosten für Brennstoffe und aus Sorge vor Versorgungsengpässen überlegen viele Menschen, sich mobile elektrische Heizgeräte anzuschaffen, die an eine Haushaltssteckdose angeschlossen werden.
Aus Sicht der Gemeindewerke Oberaudorf sind mobile elektrische Heizgeräte, wie Konvektoren, Radiatoren, Infrarotheizungen oder Heizlüfter, zum regelmäßigen Heizen ungeeignet. Eine Ausnahme bilden gegebenenfalls Räumlichkeiten, welche nur selten bewohnt sind.
Da nicht bekannt ist, wo und in welchem Ausmaß solche elektrische Heizgeräte eingesetzt werden, besteht bei den Stromversorgungsunternehmen Grund zur Sorge. Die Geräte sind eine potenzielle Gefahr für das Stromnetz. Kommen diese Anlagen in einem Straßenzug gehäuft und zeitgleich zum Einsatz, steigt die Last im Niederspannungsnetz vor Ort sprunghaft an. Die Folge kann im schlimmsten Fall eine lokale Überlastung und damit einhergehend eine lokale Versorgungsunterbrechung sein. Bei hoher Gleichzeitigkeit im regionalen und überregionalen Einsatz steigt auch die Gefahr von längeren und großflächigen Stromausfällen.
Abgesehen von den potenziellen Gefahren für das öffentliche Stromnetz können elektrische Heizgeräte mit ihrem Leistungsbereich von etwa 1.000 bis 2.000 Watt bei vermehrtem Einsatz zudem die individuelle elektrische Haus- oder Wohnungsinstallation überlasten. Die benötigten und zulässigen Anschlusswerte der Elektroinstallation sind daher vorher zu prüfen bzw. nachzuweisen (VDE-Regelwerk).
Bei elektrischen Heizgeräten, welche mit hohen Betriebstemperaturen arbeiten, wie z. B. helle Infrarotstrahler, sind auch die Verbrennungsgefahr bei Berührung (z. B. Gefahr für Kleinkinder) und die Brandgefahr zu beachten.
Elektrische Heizgeräte können nach unserer Erfahrung zudem zu deutlich höheren Heizkosten führen und sind deshalb auch unter Berücksichtigung der hohen Preise für Erdgas, Heizöl oder Pellets keine ökonomisch sinnvolle Alternative.
Wird etwa ein Infrarotstrahler mit einer Leistung von 1.200 Watt am Tag zehn Stunden betrieben, entspricht dies einem täglichen Stromverbrauch von bis zu 12 Kilowattstunden (kWh). Da bereits im kommenden Jahr die Strompreise in Deutschland vielfach eine Größenordnung von 50 ct/kWh und mehr erreichen dürften, würde das elektrische Heizgerät Stromkosten von rund 6 Euro pro Tag bzw. 540 Euro in drei Monaten verursachen. In aller Regel würde das zusätzliche elektrische Heizgerät hierbei nur einen Teil der Kosten des bereits installierten Heizungssystems kompensieren können.